Bauen in verdichteten Strukturen erfordert immer häufiger Lärm-Monitoring an Baustellen. Hierfür gibt es zuverlässige und anwenderfreundliche Techniken.
Der Umweltschutz rückt immer stärker in den Fokus der Genehmigungsbehörden. So werden für Großbaustellen zunehmend Lärmmessungen gefordert, mit denen die Bauarbeiten überwacht und im Hinblick auf Lärmhöchstwerte beurteilt werden.
Für den Lärm, der durch Baustellentätigkeiten in der Nachbarschaft verursacht wird, gilt seit den 70er Jahren schon die AVV-Baulärm. Vor einigen Jahren noch war eine Schallimmissionsprognose nach AVV-Baulärm eher eine Seltenheit und wurde sicher nur in besonders pikanten Situationen gefordert. Eine messtechnische Begleitung hingegen war exotisch. Heutzutage gehören Dauermessungen an Baustellen zur fast schon üblichen Baustelleneinrichtung. Zumindest werden sie bei Großbaustellen gefordert.
Mit der heutigen Technik lassen sich Baustellen lärmtechnisch ziemlich einfach überwachen. An den maßgeblichen Immissionsorten, das sind meist den Baustellen direkt benachbarte Büros oder Wohnungen, werden wetterfeste Dauermessstationen aufgebaut, die unbemannt im Dauerlauf aktiv sind und die Messdaten in einer cloud ablegen. Die Daten können bei den meisten Systemen per Fernüberwachung bequem vom Büro aus eingesehen und ausgewertet werden. Wir selbst betreiben gerade 3 Stationen in einem 1,5-jährigen Dauer-Monitoring an einem Brückenersatzbau. Alle Stationen sind mit einem Photovoltaik-Paneel ausgestattet. Damit arbeiten sie autark.
Ein weiterer Vorteil der neuen Messtechnik: Der link zur online-Überwachung bzw. der Zugang zu den Messdaten kann multipliziert und nicht nur dem Auftraggeber, sondern z.B. auch der Genehmigungsbehörde zur Verfügung gestellt werden. Das schafft Transparenz. Werden kritische Lärmwerte erreicht, kann sofort reagiert und z.B. die Bauleitung verständigt werden. Dies funktioniert auch automatisch, indem beispielsweise dem Bauleiter eine SMS oder eine E-Mail zugeschickt wird mit dem Hinweis, dass im Moment geräuschintensive, ggf. zu laute Arbeiten stattfinden. So können das Messinstitut und/oder die Bauleitung eingreifen, bevor später – nach Berechnung des Tagesmittelungspegels – eine Richtwertüberschreitung festgestellt wird. Man kann handeln, und zwar im Vorfeld eines Konflikts.